Sabine Houtrouw: Mission Adler – Der erste Fall für Meisterdetektiv Boris

»Dann kommst du, ein Präriehund, der sie befreien will. Tolle Sache, Rettung und Snack in einem!«

Präriehund Boris hegt seit langem den Wunsch, ein berühmter Detektiv zu werden. Als ausgerechnet in seinem Zoo das Steinadlerweib Walda aus ihrem Gehege verschwindet, sieht Boris darin seine Chance. Die Vermutung einer Entführung liegt nahe, doch wer steckt dahinter? Schnell wird Boris klar, dass er diesen Fall nicht alleine lösen kann. Er stellt ein Team mit vielseitigen Fähigkeiten zusammen, und gemeinsam begeben sie sich auf eine gefährliche Verfolgungsjagd quer durch die Großstadt.


Sabine Houtrouw

Mission Adler – Der erste Fall für Meisterdetektiv Boris

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Prolog

Boris saß mitten in der Menge und tat – nichts! Wobei das nur teilweise stimmte, denn Boris dachte nach. Über das, was in den vergangenen Tagen geschehen war, über seinen Plan und darüber, was dabei schief gehen könnte. Um ihn herum dröhnte wie jeden Tag der Lärm von Kindern. Normalerweise würde er jetzt fressen, ein wenig über die Fläche laufen, mit den Kleinen aus der Familie spielen oder sich putzen. Kurzgesagt, er würde niedlich sein. Die Kinder standen an den Glaszäunen, während sie das taten, was Kinder immer taten: Sie lachten, kreischten, zeigten auf ihn, bettelten ihre Eltern an, mehr Fotos zu machen oder sie hochzuheben, um besser sehen zu können. Boris hatte sich daran gewöhnt. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Zoo seine Tore schloss und alle Besucher nach Hause gingen. Damit würde es zumindest ein wenig leiser werden.
Still war es im Tierpark nie, denn wenn die Menschen gegangen waren, hörte Boris die Geräusche der anderen Tiere um ihn herum. Damit meinte er nicht die Elefanten, denn die übertönten sogar das lauteste Kindergeschrei, auch nicht die Affen mit ihren schrillen Gesängen oder die zwitschernden Vögel direkt in der Voliere nebenan. Nein, er meinte das ferne Hufgeklapper der Wildpferde sowie das Wasserplätschern bei den Pinguinen, das Knistern in den Büschen und das Zischeln im Sand. Wenn die Nacht hereinbrach, folgten mit der Dunkelheit die Klänge der nachtaktiven Tiere. Boris war sich sicher, das Rascheln der Stachelschweine hören zu können, die Rufe der Eulen, das Säuseln des Windes und das feine Knacken der Stromleitungen.
In den letzten Nächten waren neue Laute dazugekommen, die nicht hierhergehörten, weshalb Boris sie nicht zuordnen konnte. Sie kamen aus den Höhlen unter der Erde, die sich jenseits seines Geländes befanden. Ein Tapsen, ein Scharren, ein Schnalzen und ein Patschen. Geräusche, die sich durch die engen Gänge auf eine Weise verstärkten, dass es einem das Nackenfell zu Berge stehen ließ. Wenn seine Familie längst schlief, lag Boris noch lange Zeit wach, während er angestrengt lauschte. Er hatte nicht den Eindruck, dass die Laute näherkamen, daher wollte sich Boris damit abfinden, dass sie da waren. Es war möglich, dass der Zoo neue Tiere bekommen hatte, von denen er noch nichts gehört hatte, obgleich das sehr unwahrscheinlich war. Wenige Tage später kam ein Gestank hinzu, den er weder ignorieren konnte noch wollte. Er war sicher nicht der Einzige, der ihn roch, doch seine Familie zog es vor, der ganzen Sache keine Aufmerksamkeit zu schenken. Es war außerhalb ihres Territoriums, nicht ihr Problem, zudem gab es im Zoo mehr als eine übel stinkende Tierart. Boris vermutete, dass der Geruch von Ratten kam, und alleine der Gedanken an diese Tiere ließ Boris frösteln. Er hasste Ratten, obwohl er nie einer begegnet war, doch er hatte Geschichten über sie gehört. Jeder aus seiner Familie kannte Geschichten über Ratten, und wenn er mit seiner Vermutung richtig lag, musste etwas unternommen werden. Er wollte herauszufinden, wo genau sie sich aufhielten, wie viele sie waren, und nach Möglichkeit dafür sorgen, dass sie die Grenzen seines Territoriums achteten. Um seinen Plan in die Tat umzusetzen, würde er in ihr Reich eindringen müssen, in die fremden Höhlen, die an das Gelände seiner Familie grenzten.
Für dieses Vorhaben brauchte Boris die passende Ausrüstung, die ihm sein Komplize in dieser Sache heute bringen sollte. Wobei Felix nichts von seinem Glück wusste. Aus diesem Grund saß Boris in der Menge und wartete. Sein Magen knurrte, denn er hatte über sein Grübeln das Fressen vergessen. Langsam wurde es ruhiger um ihn herum und endlich kam Felix. Wie immer trug er einen dunkelgrünen Overall, braune Stiefel, darüber einen Werkzeuggürtel und bei schlechtem Wetter eine braune Jacke, also seine tägliche Arbeitskleidung. Er balancierte eine große, silberne Platte auf einer Hand, während er die kleine Tür zum Gehege aufschloss. Boris‘ Familie konnte kaum erwarten, dass Felix alles, was sich auf der Platte befand, auf dem Gelände verteilte: Äpfel, Möhren, Paprika, Melone und weitere Köstlichkeiten. Boris‘ Magen krampfte sich zusammen, dennoch blieb er sitzen und beobachtete, wie Felix an seinem Gürtel nestelte. Der Wärter hielt eine kleine Taschenlampe in den Fingern, blickte zu den verschiedenen Erdlöchern im Boden, ging hier und da in die Hocke, um hineinzuleuchten. Das war der Moment, auf den Boris gewartet hatte. Er rannte, so schnell ihn seine Beinchen trugen, auf Felix zu, sprang und biss ihm beherzt in die Hand. Himmel, schmeckte Fleisch widerlich, vom Blut ganz abgesehen! Der Wärter riss seine verletzte Hand zurück, wodurch er die Taschenlampe fallen ließ. Boris schnappte sich die kleine Halteschlaufe der Lampe mit den Zähnen und verschwand in der Erde. Er war sehr zufrieden, dass der erste Teil seines Plans aufgegangen war. Er verstaute die Taschenlampe an einem sicheren Ort, bevor er durch einen anderen Ausgang zur Oberfläche zurückkehrte. Geschwind mischte er sich unter seine Familie, bevor er sich verstohlen umsah. Felix hatte das Gehege verlassen, vermutlich war er auf dem Weg zum nächsten Verbandskasten.
Jetzt hatte Boris Zeit, sich für das nächtliche Unterfangen zu stärken, wobei er mit Bedauern feststellte, dass die besten Futterstücke in die Pfoten seiner Familie gewandert waren. Übrig geblieben war ein großes Stück Kohlrabi, dass ihm weitaus besser schmeckte als die Hand des Wärters. Boris kaute zufrieden vor sich hin. Sobald die Nacht hereinbrach, konnte seine Mission beginnen. Zu gerne hätte er Verstärkung gehabt, doch die eine Hälfte seiner Familie hätte ihn ausgelacht, während die andere den Kopf geschüttelt hätte. Nur Opa Willy hätte ihn verstanden. Er hatte ihn immer verstanden und ihm die Geschichten erzählt, nach denen sich sein kleines Präriehundherz so gesehnt hatte. In den Augen der anderen Präriehunde war Boris sein Leben lang sonderbar gewesen. Er hatte immer mehr entdeckt, mehr erschnuppert und mehr gehört als die anderen aus seinem Wurf. Dadurch war in ihm der Traum herangereift, eines Tages ein großer Detektiv zu werden. Ein Detektiv wie die, von denen Opa Willy erzählt hatte. Auch wenn Opa Willy nicht mehr bei ihm war, so lebte die Neugier, die dieser in Boris‘ Geist tief eingepflanzt hatte, fort. Er konnte das, was jenseits ihres Gebietes war, nicht ignorieren. Er wollte es nicht ignorieren! Daher war er bereit, sich alleine in die fremden Gänge zu wagen.
Als seine Familie schlief, zog Boris die Taschenlampe aus seinem Versteck und machte sich auf den Weg. Er ließ sie ausgeschaltet, denn die eigenen Röhren kannte er zu gut, als dass er ein Licht gebraucht hätte, um sich zurechtzufinden. Er folgte den Gängen bis zum Rande ihres Geheges, hier konnte er den Gestank jetzt deutlicher riechen. Boris war sich sicher, dass es der Duft von Ratten war, doch da war noch etwas, was er nicht zuordnen konnte. Es waren die Geräusche, die ihn sichtlich irritierten. Erst solche, die wie das Tapsen nackter Pfoten klangen. Darunter mischte sich ein Summen. Im nächsten Augenblick klatschte es, wodurch das Summen augenblicklich erstarb und durch Kaugeräusche ersetzt wurde. Vorsichtig schlich er weiter und bemühte sich, keinen Laut von sich zu geben.
Boris atmete tief durch und griff nach der Taschenlampe, bevor er dem Schmatzen weiter folgte. Die Röhre machte einen Knick nach links, dort musste das fremde Tier lauern. Boris hatte die Taschenlampe sowie das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Er schoss um die Ecke, richtete die Taschenlampe nach vorne und drückte den kleinen Knopf.
»Halt!«, brüllte er mit dem Mut der Verzweiflung. »Ich habe dich umzingelt!« Sofort fiel ihm der Fehler in seiner Aussage ein, weshalb er sich rasch korrigierte. »Ich meine, wir haben dich umzingelt!«
Das Tier vor ihm erstarrte, blickte erst kurz ins grelle Licht der Taschenlampe und anschließend hektisch nach allen Seiten. Das eine Auge rollte in eine Richtung, das zweite in eine andere. Der Körper wechselte die Farbe von Grün zu Braun, als versuchte das Tier, sich dem Erdreich um es herum anzupassen.
»Caspar?« Boris, der immer noch zitterte, senkte langsam den Strahl der Lampe, wobei er sichtlich irritiert zu einem Chamäleon und einem toten Rattenkörper dahinter starrte. War es möglich, dass Caspar eine Ratte getötet hatte? Mit weit aufgerissenen Augen starrte er das Chamäleon an, das den richtigen Farbton der Wände noch nicht getroffen hatte. Jetzt richteten sich beide Augen auf ihn. Konnte das wahr sein? Boris war sich nicht sicher, was ihn mehr verwirrte: Die Tatsache, dass vor ihm das einzige Tier stand, dem es je gelungen war, aus dem Tierpark auszubrechen, was Caspar zu einer Berühmtheit gemacht hatte, oder die Möglichkeit, dass Caspar eine ausgewachsene Ratte hatte besiegen können.
»Boris?«, kam ebenso verblüfft zurück. Der Präriehund fragte sich, woher Caspar seinen Namen kannte. Doch darüber würde er sich später Gedanken machen, denn in diesem Augenblick gab es wichtigere Dinge zu klären.
»Was tust du hier unten? In diesen Gängen gibt es Ratten!«, erwiderte Boris.
Mit einem kurzen Blick auf den reglosen Rattenkörper meinte Caspar: »Ach, danke für den Hinweis! Die habe ich unter den ganzen Fliegen glatt übersehen.«
»Hast du sie getötet?«, wollte Boris wissen, wobei er mit weit aufgerissenen Augen zur Ratte blickte.
Caspars Stimme klang rauchig, gleichzeitig düster, als er erklärte: »Unsinn, die lag hier rum und hat Fliegen angelockt. Einfacher komm ich nicht an mein Futter, seit mich niemand mehr mit solchen Leckerbissen versorgt.«
Boris dachte einen Augenblick nach. Alles, was er über das Chamäleon wusste, war, dass es vor einigen Wochen aus seinem Terrarium ausgebrochen war. Niemand wusste, wie es ihm gelungen war, weshalb die Geschichte rasend schnell die Runde gemacht hatte und am folgenden Tag jedes Tier im Zoo Caspars Namen kannte. Niemand wusste, wohin Caspar gegangen war. Nun stand fest, dass Caspar das Gelände des Zoos nie verlassen hatte, oder zumindest nicht weit entfernt davon lebte. Sofort drängte sich Boris eine weitere Frage auf: »Wie ist es dir gelungen, aus dem Terrarium zu entkommen?«
Caspar rollte mit den Augen, als läge die Lösung klar auf der Pfote: »Menschliche Schlösser sind einfach zu knacken.«
Vom Chamäleon nun abgesehen, kannte Boris kein einziges Tier, das die Tür zu seinem Gehege öffnen konnte.
»Woher weißt du eigentlich, wie ich heiße?«, fragte Boris.
»Deine Familie spricht dich mit diesem Namen an. Oder sie sprechen über dich: Über den Sonderling, den Seltsamen, den furchtbar Anstrengenden, der allem auf den Grund gehen muss! Es war nicht schwer zu erkennen, wen sie meinen, obwohl ihr mehr oder weniger alle gleich ausseht«, erklärte Caspar.
Boris versuchte, die Informationen zu verarbeiten, dass seine Familie ihn offen als Sonderling bezeichnete. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Er wusste genauso wenig, ob das, was Caspar sagte, stimmte. Andererseits, warum sollte das Chamäleon ihn anlügen? Lauter Fragen, auf die ihm keine Antworten einfielen, weshalb er eine Gegenfrage stellte. »Sind wir zwei uns bereits begegnet?«, wollte er wissen.
»So ist es.« Caspar nickte. »Wir begegnen uns täglich, allerdings schaust du nicht richtig hin, weshalb du mich nicht siehst.«
Das saß! Zugleich verwirrte ihn der letzte Satz! Boris war stolz darauf, mit geschärften Sinnen sein Gelände zu bewachen, selbst dann, wenn er putzig wirkend durch den Sand rollte. Zugegeben, beim Fressen ließ seine Achtsamkeit ein wenig nach. Dennoch war er sich sicher, dass ihm das Chamäleon aufgefallen wäre, wenn sie sich täglich über den Weg gelaufen wären. Konnte Caspar sich so perfekt tarnen, dass er für Boris‘ wachsame Augen unsichtbar war? Skeptisch betrachtete er das Chamäleon, das sich soeben eine weitere dicke Fliege gefangen hatte.
»Das würde bedeuten, dass du immer noch im Zoo lebst«, meinte Boris, woraufhin Caspar zufrieden nickte.
»Korrekt.«
»Warum? Und wieso ausgerechnet bei uns?« Das Ganze ergab keinen Sinn!
»Die Welt da draußen ist kalt«, antwortete das Chamäleon knapp.
Boris war genauso verwirrt wie vor dieser Erklärung, daher hakte er nach: »Du meinst, sie ist einsam?«
»Nein«, korrigierte Caspar. »Sie ist kalt! Es gibt nicht eine vernünftige Wärmelampe über den Steinen da draußen! Bei euch dagegen ist es warm, weshalb ich mich auf eurem Gelände verborgen halte. Zudem sind eure Augen dermaßen schlecht, dass ihr mich in meiner Tarnung nicht sehen könnt.«
Boris war empört, denn Präriehunde konnten ausgezeichnet sehen! Sie erkannten Feinde in weiter Entfernung, um die Mitglieder der Sippe rechtzeitig warnen zu können. Im Zoo allerdings gab es keine sich anschleichenden Fressfeinde, wodurch sich die nötige Achtsamkeit in den letzten Generationen vermutlich etwas abgebaut hatte. Was aber nicht bedeutete, dass sie schlechtere Augen hatten als ihre Ur-Urgroßeltern. Sie legten nur die Prioritäten anders und spähten eher nach den besten Futterstücken als nach potenziellen Gefahren. Boris nahm sich vor, in Zukunft wachsamer zu sein und seine Augen nach Caspar offenzuhalten. Seine Nase erinnerte ihn in diesem Moment erneut an das Problem mit der Ratte zu seinen Füßen. »Caspar, dir ist klar, dass die Ratte hier nicht bleiben kann? Ihr Gestank verpestet alle Tunnel! Sie wird weitere Tiere anlocken, die uns gefährlich werden können. Ich muss sie an die Oberfläche schaffen, wo sie vom Wärter entsorgt wird.«
Das Chamäleon schnappte sich eine letzte Fliege und kaute genüsslich, bevor es seufzend nickte.
Boris schüttelte es bei dem Gedanken, den toten Körper durch die Gänge ziehen zu müssen. Er überlegte, wie er die Ratte am besten packen konnte, und drehte sich ein letztes Mal zu Caspar um. Das Chamäleon war nicht mehr zu sehen. Egal, wie fest Boris seine Augen zusammenkniff, er erkannte nichts. Caspar musste in der Nähe sein, sonst hätte Boris die Schritte gehört. Oder nicht?
»Ich könnte ein wenig Hilfe gebrauchen, als Dankeschön dafür, dass ich den anderen Präriehunden nicht verrate, wo du dich aufhältst«, rief Boris. Keine Antwort. »Ach, was bringt das?«, murmelte Boris mehr zu sich selbst. »Soll er im Gehege bleiben. Wer weiß? Vielleicht kann ich irgendwann einen Schlösserknacker gebrauchen.«
In der Finsternis grinste Caspar und als Boris begann, die Ratte zum nächsten Höhlenausgang zu ziehen, verschwand das Chamäleon Richtung Präriehundgehege. Mühsam schob Boris den stinkenden Körper durch den Tunnel zur nächsten Öffnung. Die Taschenlampe ließ er eingeschaltet daneben liegen, so würden die Pfleger am nächsten Morgen gleich beides finden. Anschließend machte er sich auf den Weg zurück zum Bau der Präriehunde und legte sich schlafen. Ab morgen würde er einen wachsamen Blick auf die Wärmelampen haben!


Kapitel 1
Aufruhr im Tierpark

»Ach, du lieber Sellerie! Könnt ihr euch das vorstellen? Weg! Sie soll wirklich weg sein!«
»Was denkt sie, was sie draußen finden wird? Meins wäre das nicht, alleine da draußen.«
»Hier war sie auch alleine. Wer würde denn mit ihr zusammenleben wollen?«
»Wisst ihr nicht, was das für uns bedeutet? Wir sind in allergrößter Gefahr! Sie könnte sich entschließen, uns zu finden, zu jagen und … Na, ihr wisst, was ich meine. Möglicherweise ist es euch nicht bewusst, doch wir haben kein Dach über dem Kopf. Wir haben nicht einmal ein schützendes Netz! Angriffen von oben sind wir gänzlich ausgeliefert!«
»Oh mein Gott, du hast recht! Was sollen wir denn jetzt nur tun?«
»Es gibt nur eins, was uns jetzt noch hilft: Rette sich, wer kann!«

Wenige Augenblicke später wirkte das Gelände der Präriehunde wie ausgestorben. Ein warmer Wind wehte über den sandigen Boden. Etliche Löcher führten zu den unterirdischen Gängen, in denen sie lebten und Schutz suchen konnten. Auf den kleinen Hügeln standen keine Wächter mehr, um die Sippe bei Gefahr zu warnen. Selbst ihnen war das Risiko zu hoch. Lediglich ein kleines, pelziges Geschöpf saß kauend zwischen Obst- und Gemüsestücken, während es in den Himmel blickte. Ein paar zarte Quellwölkchen zogen über ihm vorbei und kündeten einen wunderschönen Sommertag an. Boris atmete tief durch, genoss einen Augenblick lang die Stille um sich herum, die so selten war, dass er die Momente an einer Pfote abzählen konnte. Kaum, dass die Nachricht über die Geschehnisse der letzten Nacht die Runde durch den Zoo gemacht hatte, waren etliche der Tiere unruhig geworden. Es reichte von leichter Nervosität bis hin zur absoluten Panik.
Die Mitglieder seiner eigenen Sippe hatten derart hitzig durcheinandergerufen, dass er sich nicht die Mühe gemacht hatte, jedem Einzelnen zuhören zu wollen. Er hatte zudem darauf verzichtet, jemanden zu beruhigen, denn das hätte in diesem Moment ohnehin nichts gebracht. Bei Gefahr ging es für die Präriehunde sofort unter die Erde, wo sie blieben, bis die Gefahr vorbei war. Oder bis der Hunger zu groß wurde, was im Zoo häufiger vorkam als in der Natur. Zum einen lag dies an der Verfressenheit der pelzigen Zeitgenossen, zum anderen daran, dass die Präriehunde in ihrem Gehege umgeben waren von Großkatzen, Greifvögeln und anderen Fleischfressern. Genaugenommen drohte immer eine potenzielle Gefahr, nur war heute aus der möglichen Gefahr eine reelle Gefahr geworden und die Präriehunde hatten reagiert. Alle, bis auf einen. Abgesehen davon, dass sich Boris oft genug weigerte, sich artgerecht zu verhalten, was immer das genau bedeutete, war er ein gewöhnlicher Präriehund: Durchschnittliche Größe, durchschnittliche braune Fellfärbung, pummelig, mit einer leichten Tendenz zu dick, was lediglich am ausgezeichneten Futter lag. Seine Grabekrallen waren ordentlich geschärft, genau wie sein Blick. Ihm entging nichts! In Boris schlummerte der Wunsch, eines Tages der Welt zu zeigen, wozu Präriehunde fähig waren. Sein Traum war es, ein berühmter Detektiv zu werden, kühn, unerschrocken und mit dem besten Spürsinn aller Zeiten. Er musste nur auf den richtigen Moment warten, in dem sich ihm die Chance seines Lebens bieten würde, und zugreifen! Und schnell müsste er sein, damit ihm kein anderer Detektiv zuvorkommen würde, um ihm diese Chance vor der Nase wegzuschnappen. Genau wie Boris es tat, wenn es Lollo Rosso gab, seinen absoluten Lieblingssalat, für den er jeder Gefahr trotzen würde. Erneut blickte er hinauf zum Himmel, wo die Sonne noch tief stand. Der neue Tag hatte erst begonnen, dennoch wünschte sich Boris, er wäre schon vorbei.
Die Präriehunde kamen jeden Tag pünktlich zur Morgenfütterung aus ihren Erdlöchern, vorher lohnte es sich nicht. Das hatte jedoch zur Folge, dass sie die neuesten Neuigkeiten erst mitbekamen, wenn sie nicht mehr neu waren. Boris ging davon aus, dass der gesamte Tierpark vor ihnen vom Verschwinden der Steinadlerdame Walda erfahren hatte. Die Erdmännchen machten es zwar ähnlich wie die Präriehunde und blieben am Morgen gerne länger unter der Erde, doch hatten sie immer zwei bis drei Späher auf ihrem Gelände verteilt. Im Gegensatz zu den Präriehunden blieben die Erdmännchen auch im Falle einer drohenden Gefahr auf ihrem Posten. Dadurch waren sie den Präriehunden einen Schritt voraus. Streber!
Die Reaktionen der Tiere auf die neueste Kunde waren unterschiedlich ausgefallen. Die Elefanten zuckten nicht einmal mit den Schultern. Die Kapuzineräffchen machten sich darüber lustig, dass Walda sie ohnehin nicht fangen könnte, wenn sie flink von Ast zu Ast springen oder sich verstecken würden. Die Krokodile überlegten, wie Adler schmeckten, denn sollte Walda sich in die Nähe ihrer Mäuler verirren, wäre es definitiv aus für den Vogel! Die Großkatzen bezweifelten, dass sich die Jagd auf einen dermaßen trägen Vogel lohnte. Dass sie selbst den größten Teil des Tages faul in der Gegend lagen und nur von Zeit zu Zeit gemächlich durch ihr Gehege schlurften, war allgemein bekannt. Die wenigsten Tiere trauten sich jedoch, den Großkatzen das ins Gesicht zu sagen. Boris seufzte. Tja, die Reaktion seiner eigenen Spezies hatte er soeben brühwarm miterleben dürfen.
»Walda, Walda, komm fang uns doch, du kriegst uns nie!« In das Lied der kleinen Affen von Gegenüber mischte sich ihr Lachen und Kreischen.
Boris überlegte sich für einen Moment, ob es hilfreich wäre, sich ein wenig Brokkoli in die Ohren zu stecken, um den ganzen Trubel außerhalb seines Geheges ausblenden zu können. Zwar glaubte Boris nicht, dass sich das Steinadlerweib noch in der Nähe befand, er konnte es aber nicht gänzlich ausschließen. Darüber hinaus gab es eine Frage, die ihn deutlich mehr beschäftigte, und nur eine Person, die sie ihm beantworten konnte. Er machte sich auf den Weg zum hinteren Bereich des Präriehundegeheges, wo sich ein paar Felsbrocken unter speziellen Wärmelampen befanden. Sie waren nicht zwingend nötig, denn Präriehunde hatten zum einen ein dichtes Fell und genug wärmendes Fett darunter. Zum anderen konnten sie unter der Erde bleiben, wenn es ihnen draußen zu kalt war. Dummerweise stünden die Besucher in diesem Fall vor einem leeren Gehege mit vielen Löchern im Boden und die Kinder würden sich umsonst die Gesichter an der Glasscheibe platt drücken. Da der Direktor des Tierparks dies tunlichst vermeiden wollte, waren die Lampen installiert worden. Es fand sich immer ein pummeliges Familienmitglied, welches die Wärmequelle nutzte, um es sich darunter bequem zu machen. Nur um einen Stein machten alle Präriehunde einen Bogen. Er wirkte zwar gemütlich, doch war er aus unerfindlichen Gründen äußerst unbequem, denn es gab immer eine Kante, an der man sich zwickte oder kratzte. Diesen Stein steuerte Boris an und ließ sich daneben auf seinen gut gepolsterten Hintern plumpsen.
»Was für ein Chaos! Findest du nicht?«, stöhnte Boris, ohne eine Antwort zu erhalten. Nach einigen Minuten der Stille sprach Boris erneut. »Kannst du mir bitte sagen, dass du nichts mit der Sache zu tun hast?«
»Ich habe nichts mit der Sache zu tun«, hauchte eine dunkle, rauchige Stimme.
»Danke«, seufzte Boris.
»Gerne«, erwiderte der Stein.
Boris wartete ein paar weitere Momente, ehe er den Kopf zum Stein drehte. »Entspricht die Aussage der Wahrheit? Oder hast du das gesagt, weil ich wollte, dass du das sagst?«
Zwei Augen erschienen wie aus dem Nichts, die sich nacheinander auf Boris richteten. Anschließend öffnete sich ein Mund, der Boris breit angrinste.
»Ich dachte, du wärst der Detektiv hier im Zoo? Sag du mir, ob ich die Wahrheit sage. Glaubst du ernsthaft, dass ich das Schloss zu Waldas Voliere öffnen würde, um ihr zur Flucht zu verhelfen? Sie ist ein Steinadler!«
»Ich weiß, was für ein Tier sie ist. Und ich bin mir sicher, dass Chamäleons nicht auf ihrem Speiseplan stehen. Von daher traue ich dir zu, dass du sie befreit hast, doch glauben tue ich es nicht.« Boris musterte seinen getarnten Freund genau, zumindest das, was er von ihm erkennen konnte. Sollte Caspar nur mit einer Wimper zucken, die er dummerweise nicht hatte, würde Boris es bemerken! Nichts zuckte im Gesicht des Chamäleons.
»Wenn du sie nicht befreit hast, muss es eine andere Begründung für ihr Verschwinden geben«, murmelte Boris mehr zu sich als zu Caspar.
»Möglicherweise die Schlampigkeit ihres Wärters. Ich traue Menschen alles zu«, gab Caspar zu bedenken.
»Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Der Falkner, der für die Greifvögel zuständig ist, macht seinen Job sehr gewissenhaft, das weiß jeder. Zudem sind die Volieren mehrfach gesichert. Mag sein, dass der Falkner eines der Schlösser übersehen hat, aber nicht alle. Außerdem müsste Walda jeden Abend kontrolliert haben, ob die Türen zufällig offen sind, um selbstständig flüchten zu können.« Boris schüttelte den Kopf. »Wenn ihr nicht jemand Bestimmtes zur Flucht verholfen hat …«, begann Boris seinen Satz mit einem strengen Blick zum Chamäleon.
»Was er nicht hat«, ergänzte Caspar gelassen.
»Dann bleibt nur eine weitere Möglichkeit: Jemand hat Walda entführt!«, rief Boris empört aus und schloss damit seine Folgerung.
Ein paar Meter weiter tauchte ein pelziger Kopf aus der Erde. »Wer wurde entführt?« Es war Karlie, einer der kleinen Präriehunde aus dem diesjährigen Wurf.
»Walda«, antwortete Boris. Caspar hatte die Augen geschlossen, wodurch er nicht mehr auf dem Stein zu erkennen war.
»Wer ist Walda?«, wollte Karlie wissen.
»Die Steinadlerdame«, erklärte Boris.
»Cool!« Karlie bekam große Augen. »Leute, hört alle her!«, rief er in den Bau hinein. »Der Adler ist entführt worden. Es gibt hier einen echten Entführer! Er kommt in der Nacht und stiehlt Tiere aus ihren Gehegen heraus. Wer weiß, ob er genau in diesem Augenblick seine nächsten Schritte plant?«
»Das war jetzt etwas dramatisch ausgeschmückt«, rügte Boris den Kleinen.
Binnen Sekunden tauchten Köpfe aus allen Löchern des Geheges auf.
»Woher kommt diese Information?«, wollte die alte Marla wissen.
»Von Onkel Boris«, erklärte Karlie, während er mit dem Finger in Boris‘ Richtung deutete. Etliche Augenpaare richteten sich auf ihn, weshalb sich Boris verlegen am Kopf kratzte und mit den Schultern zuckte.
»Ist das sicher?«, fragte Marla nach.
»Da ich nicht persönlich dabei war, kann ich es nicht zu 100 Prozent garantieren, doch die Beweise sprechen eindeutig für eine Entführung«, meinte Boris leicht verlegen.
»Welche Beweise?«, wollte die Alte wissen, doch Boris kam nicht mehr dazu, ihr zu antworten, da unter seinen Familienmitgliedern die nächste Panikwelle ausbrach.
»Ach herrje, was soll aus uns werden?«
»Wir sind alle verloren!«
»Wer wird der Nächste sein? Ein Nashorn oder möglicherweise ein Elefant?«
»Wer sollte ein Nashorn entführen wollen? Es ist viel wahrscheinlicher, dass etwas Süßes und Pelziges an der Reihe ist.«
»Wie die Erdmännchen! Die sind süß und pelzig.«
»Wir sind viel süßer und pelziger, das muss an dieser Stelle festgehalten werden!«
»Dann sind wir die Nächsten! Rette sich, wer kann!«
So flink wie seine Sippe aus der Erde aufgetaucht war, verschwand sie wieder darunter. Boris ließ kopfschüttelnd die Schultern fallen, während er den kleinen Karlie stumm verfluchte. Er liebte seine Familie von ganzem Herzen, doch an Tagen wie heute brachten sie ihn um den Verstand! Sie waren nicht dumm oder einfältig, höchstens ein bisschen paranoid. Boris dachte über die aktuelle Situation nach.
»Wenn wir Walda finden und zurückbringen wollen, müssen wir zuerst aus diesem Gehege raus, was für dich leichter ist als für mich. Wenn wir dieses Problem gelöst haben, sollten wir uns im zweiten Schritt bei der Voliere des Adlers umsehen. Mit Sicherheit sind dort Hinweise zu finden, die uns weiterhelfen. Was denkst du?« Er wartete vergeblich auf eine Antwort. »Caspar?«
»Ja?«, hauchte das Chamäleon, während es die Augen öffnete.
»Was meinst du zu dem Plan?«
»Welcher Plan?«
Boris sah ihn irritiert an. »Der Plan, den ich dir vor ein paar Minuten erzählt habe!«
»Ich dachte, du redest mit dir selbst, daher habe nicht weiter zugehört«, erwiderte Caspar.
»Warum sollte ich mit mir selbst reden? Vor allem, wenn du direkt neben mir sitzt!«
»Warum nicht? Ich rede oft mit mir selbst. Eigentlich immer, wenn ich ein Gespräch mit jemandem führen möchte, der auf meinem Niveau denkt. Nichts für ungut.« Caspar zuckte mit den Schultern. Boris atmete tief durch, denn er spürte ein deutliches Ziehen in der Magengrube, während sich seine Pfoten zu Fäusten ballten.
»Caspar, ich habe entschieden, Walda zu suchen. Nein, ich werde sie finden und du wirst mir helfen! Heute Nacht brechen wir aus und machen uns auf den Weg.«
»Warum sollte ich bei diesem Selbstmordkommando mitmachen wollen?«, erkundigte sich das Chamäleon.
»Es ist eine Rettungsaktion, kein Selbstmordkommando.«
»Doch, genau genommen ist es das. Ein Adler wird entführt, wer weiß, ob man sie nicht hungern lässt, um sie zu schwächen. Dann kommst du, ein Präriehund, der sie befreien will. Tolle Sache, Rettung und Snack in einem!« Caspar sah ihn mit einem stechenden Blick an, der Boris schlucken ließ. In den Worten des Chamäleons steckte ein Körnchen Wahrheit, das nicht von der Hand zu weisen war. Doch Boris war entschlossen, sich dadurch nicht verunsichern zu lassen.
»Darum mache ich mir Gedanken, wenn wir sie gefunden haben«, erklärte Boris.
»Wenn du sie gefunden hast«, korrigierte Caspar.
»Wir!«
»Warum?«
»Weil ich ansonsten dafür sorgen werde, dass jeder in der Sippe von dir erfährt und das bedeutet: keine Wärmelampe mehr für dich!« Boris fühlte sich nicht wohl dabei, das Chamäleon zu erpressen, doch er sah keine andere Möglichkeit. Ohne Caspars Talent, Schlösser zu knacken, scheiterte die Mission bereits an der Tatsache, dass Boris nicht aus seinem Gehege rauskommen würde. Es musste sein.
»Hm.« Mehr sagte Caspar nicht. Er schloss seine Augen und blieb still sitzen, während Boris spürte, wie sich sein Magen weiter krampfte. Er hätte gerne eine klare Antwort bekommen, doch das war nicht der Fall. Wollte das Chamäleon die Wärme genießen und sich überlegen, ob er langfristig auf diesen Luxus verzichten konnte? War dieses »Hm« seine Zustimmung, wodurch das Thema für Caspar beendet war? Boris wurde aus diesem Chamäleon nicht schlau.

Die Tore des Zoos öffneten sich an diesem Tag zur gewohnten Stunde, nur der Bereich um Waldas Voliere war mit Flatterband abgesperrt worden. Die Polizei hatte das Gelände verlassen, welches sich mit Zoobesuchern, Rentnern und Familien füllte. Jede Neuigkeit oder Vermutung, die in Verbindung mit der verschwundenen Adlerdame stand, verbreitete sich in Windeseile. Dank der verschiedenen Affenarten, die über das gesamte Gelände verteilt waren, entging selbst den trägen Gnus im verborgensten Winkel des Parks nichts. Wie oft hatte Boris über dieses Getratsche den Kopf geschüttelt. Heute war er extrem dankbar dafür, jede Kleinigkeit brühwarm zugetragen zu bekommen. Es half ihm, sich auf seine Ermittlungen vorzubereiten. Wenn alles nach Plan verlief, würden die Affen morgen die Kunde vom Verschwinden eines der Präriehunde durch den Tierpark tragen. Es war aber wichtig, dass sein Verschwinden möglichst lange unbemerkt blieb. Doch wenn er es schaffte, gemeinsam mit Walda zum Tierpark zurückzukehren, wäre er ein Held! Ja, es bestand die Möglichkeit, dass er als Snack für den Adler enden würde, nichtsdestotrotz würde er es versuchen.
»Caspar?«, wandte er ein letztes Mal dem Chamäleon zu.
»Hm?«, kam die knappe Antwort.
»Ich werde mich jetzt unter meine Familie mischen. Heute Abend, wenn der Wächter die zweite Runde beendet hat, brechen wir aus und retten Walda! Ich erwarte, dass du mich nicht hängen lässt.«
»Hm.«
Boris stieß einen tiefen Seufzer aus, bevor er sich in Bewegung setzte. Beim nächsten Loch steckte er den Kopf rein und rief: »Leute, ihr könnt rauskommen! Der Zoo ist voller Leute. Falls es ein Entführer auf uns abgesehen hat, wird er sich jetzt definitiv nicht trauen, etwas in der Art zu versuchen.«
»Das kannst du nicht wissen!«, antwortete eine männliche Stimme aus der Dunkelheit.
»Stimmt, aber ich weiß, dass es Äpfel, Kohlrabis sowie Möhren hier oben gibt! Ich gehe jetzt und genieße mein zweites Frühstück. Lasst euch Zeit.«
Es dauerte nur wenige Minuten, bis seine Familie ge-meinsam beim Fressen saß. Die Aussicht auf Äpfel und andere Leckereien war zu verlockend gewesen. Boris langte ordentlich zu, schließlich musste er sich für seine Mission stärken. Niemand konnte sagen, ob und wo es da draußen Futter geben würde. Niemand aus seiner Sippe war je da draußen gewesen. Boris wusste, dass es keinen anderen Weg gab, wenn er Walda retten wollte. Damit war die Sache entschieden und Boris war bereit…


Das Buch ist als eBook und Taschenbuch im Buchhandel erhältlich.


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